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Erlebnisbericht Teil 4

Gut, der Graben war schließlich durchlaufen, als man nach einem extrem matschigen Hang das Hindernis Nr. 16 erreichte, das Wendel-Hindernis. Aus dem Vorjahr gelernt, ging es im Robb-Gang unter den „starkstromführenden“ Schnüren hindurch. Nach den Stromschnüren ging der Feldweg bergauf in Richtung Reichenbacher Friedhof und dessen Hindernis, das Gabold-Feuer. Auf einer Länge von 50 m waren verschiedene Wannen mit Feuer aufgestellt, teilweise in Reifen versteckt und teilweise vor Holzhaufen positioniert. Diese mussten meistens übersprungen werden. Das Verlangen war schon groß schnell ein paar Scheite Holz für den heimischen Kachelofen einzusammeln und mitzunehmen. Jedoch überwog dann doch die Klugheit, dies erst auf dem Rückweg zu tun. Das Holz wäre sonst ja nass geworden! :-) Fotos (J)       , Fotos (K)       

Bei der anschließenden Verpflegungsstation bog ich schnell zum Sani-Wagen ab und fragte eine „Sanitöterin“, ob sie etwas Schnaps da hätte. „Mit so etwas kann ich nicht dienen“ erwiderte sie ganz entgeistert. „Naja, halt etwas zum Desinfizieren für meinen geschundenen Mittelfinger“, erklärte ich ihr daraufhin. „Na, mit so was kann ich dienen“, war die prompte Antwort, und schon sprühte sie mir etwas auf den Finger, was – so wie das brannte - auch Schnaps hätte sein können. An der Verpflegung nahm ich noch schnell einen Becher Apfelbrei mit Kirsche zu mir und weiter ging es zum gefürchteten Loch Ness.

Diesmal war die Streckenführung anders als letztes Jahr und mir schwante schon Schlimmes. Am Loch Ness an­ge­kom­men, ging ich dann beherzt den 4 Meter hohen Abhang mit Schwung hinunter, hinein in die kalte, dreckige Brühe. In dem Nass angekommen, ging es nur noch mit Schwimmbewegungen weiter. Jedoch wurde ich bereits nach wenigen Metern abrupt aus­ge­bremst. Hatte da doch tatsächlich jemand eine Palette mit einem Schild befestigt, auf dem ein Pfeil nach unten zeigte, der mit „Tauchen“ freundlich darauf hinwies wie es hier denn weitergehen sollte. „Shit!“, war mein erster Gedanke. „Was mache ich nur mit meiner Mütze?“. Um sie nicht zu verlieren, blieb nur eins übrig: “Abziehen, in die Hand nehmen, Augen zu und durch“. In der Drecksbrühe sah man nichts außer unglaubliche Dunkelheit. Noch nicht mal ein winziger Sonnenstrahl von der nur 50 cm ent­fern­ten Oberfläche erreichte einen hier und es war kalt - arschkalt. Nach drei Brustzügen ging mir allmählich die Puste aus und ich musste auftauchen, egal ob ich die Palette treffen oder schon vorbei sein würde. Oben angekommen - die Palette hatte ich gut einen Meter hinter mir gelassen - lief mir erst mal die Drecksbrühe mitsamt der Schminke in die Augen. Was für eine Siffe! Fotos (L)       

Am Ufer angekommen, ging es einen glitschigen Abhang hinauf, auf dessen Höhe sich zahlreiche Zuschauer versammelt hatten. Der Strecke weiter folgend ging es kurz über festen Boden gleich wieder rein ins Wasser. Diesmal war die Tiefe optimal zum Laufen, jedoch machte sich der matschige Boden extrem bemerkbar. Das war den Konstrukteuren wohl nicht Anstrengung genug, denn sie hatten zusätzlich Baumstämme im Wasser befestigt, die ebenfalls übergangen werden mussten. Das Fiese daran war, dass man immer nur einen kleinen Teil aus dem Wasser herausragen sah. So passierte folgendes: ein Läufer vor mir war gerade dabei einen solchen Stamm zu überwinden. Diesen Läufer versuchte ich wiederum zu überholen, stieß jedoch dabei mit meinem linken Knie an den unter Wasser liegenden Teil des gleichen Stammes. Es dauerte ganze zwei Wochen bis das daraus resultierende Grind wieder verschwunden war. Nach den Baumstämmen ging es erneut kurz übers Land, nur um dann wieder ins Wasser zurück zu müssen, um diesmal das Loch endgültig zu durchqueren. Hier war das Problem, dass es im Loch zu stinken anfing und die Kälte einem langsam aber sicher zu schaffen machte. Dementsprechend groß war die Freude als man nach dem Aufstieg des matschigen Uferhanges endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte.

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