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Erlebnisbericht Teil 3

Nach diesem Hindernismarathon kam jetzt ein eher ruhiger Teil mit ca. 2 km Laufstrecke und einer Verpflegungsstation. Als Verpflegung gab es diesmal Wasser, isotonische Getränke und ein Gemisch aus Apfelmus, Traubenzucker und Kirsche. Was anfänglich eher mit verzogener Miene geschluckt wurde, stellte sich im Laufe des Rennens jedoch als optimale Nah­rungs­auf­nah­me heraus. Schlucken ist halt einfacher als Kauen, besonders wenn man die Nahrung während des Laufens zu sich nimmt.

Das nächste und auch größte Hindernis war das Invo8 Valley, welches selbst aus einer Vielzahl von Hindernissen be­stand. Los ging es mit einem Appetithäppchen, was für mich erst mal mit Stau begann. Während ich nun schön in der Reihe auf das Hindernis wartete, gesellten sich hinter mir weitere Läufer dazu. Darunter befand sich auch ein Kilt-Täger. Diesen Kilt-Träger konnte ich schon 10 m gegen den Wind hören und riechen, denn er hatte eine übelste Bierfahne und rief ständig nach diesem Wallace :-). Nun ja, jedem das Seine. Wenn es im gefällt besoffen zu laufen, dann soll er es ruhig machen. Meinen Segen hat er. Natürlich ist das mit dem Alkohol so ein Problem, denn man kann seine eigene Schmerzgrenze nicht mehr richtig einschätzen und powert sich letztendlich komplett aus. Das war bei diesem Läufer offensichtlich, denn er schnappte schon böse nach Luft. Aber kaum hatte er wieder Luft, schallte auch schon der nächste Wallace-Ruf durch den Graben. Ich fand ihn ja lustig, glaubte aber nicht, dass er im Ziel ankommen würde. Ich sah ihn später dann auch nicht mehr. Als diese Gedanken ein Ende fanden, hatte auch der Stau für mich ein Ende und ich war nun an der Reihe das Hindernis zu überqueren oder besser zu unterqueren. Auf einem Feldweg galt es eine einfache Holzbrücke zu unterqueren. Diese hatte eine Höhe von 50 cm und die Tiefe des Wassers darunter betrug 30 cm. Dies bedeutete, dass man sich unter die schimmeligen und modrigen Holzplanken, welche mit Spinn­we­ben übersät waren, auf dem Bauch robbend durchkämpfen musste – und das auch noch gegen den dreckigen Wasserlauf. Augen zu und durch, war hier die Devise.

Über und unter Baumstämmen galt es nun einen Graben mit all seinen Dornenhecken und schmierigen Abhängen zu durch­que­ren. Die Abhänge waren von den zahlreichen Läufern so matschig getreten, dass man meistens keinen Halt mehr fand und teil­wei­se die bis zu vier Meter hohen Abhänge einfach ungebremst nach unten rutschte. Was für ein geiles Hindernis!!! (und schade, dass es hiervon keine Fotos gibt. Hiermit starte ich einen Aufruf an alle Wagemutigen, die sich nächstes Jahr opfern möchten, sich durch die Schlammgruben zu kämpfen, um für die Nachwelt diesen Höllentrip auf Papier festzuhalten. An­mel­dung­en nehme ich das ganze Jahr über entgegen :-)) Im Graben zog ich mir dann auch meine erste Verletzung zu. Auf der linken Seite des Baches bildete sich eine Schlange von 5 Läufern, während durch den Bach niemand lief. Also dachte ich mir, wenn ich direkt durch den Bach laufe, anschließend durch die Pfütze und den kleinen Stamm hoch, dann bin ich schnell an den anderen fünf vorbei. Schlaue Idee, die auch funktioniert hätte, wenn, ja wenn die Pfütze kein Loch gewesen wäre! Der rechte Fuß tauchte zwar nur in 5 cm tiefes Wasser, der linke aber machte erst bei 50 cm Halt. Dadurch stieß ich mir mein linkes Knie am Stamm an und blieb mit meinem linken Mittelfinger hängen, der im weitere Verlauf des Grabens stark zu bluten anfing. Das muss für den Kameramann, der oberhalb des Stammes stand, bestimmt lustig ausgesehen haben.

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